SA. 14.07.07 DANCEMATERIAL + THIS IS AUDIOFICTION!up: Dancematerial: ONUR ÖZER (Vakant, F.A.T., Istanbul) SVEN TASNADI (KaterMukke, Moon Harbour, Poker Flat) SEVENSOL (Long Vehicle, Kann) down: This is Audiofiction! MIKA (Audiofiction) BENé (Riotvan, Ortloff, Mod.Civil, Leipzig) Start: 23:00 | add to Cal Istanbul – mehr als 10 Millionen Einwohner (die Zahl schwankt zeitweilig auch um die 15 Millionen) ist die größte City der Türkei, liegt auf 2 Kontinenten und kann auf eine über 2500-jährige, bewegte Geschichte zurückblicken. In dieser Geschichte klafft für uns Clubgänger allerdings ein großes schwarzes Loch – Es gibt keine Electrobewegung, jedenfalls keine stetige. Es gibt noch nicht einmal einen Plattenladen, in dem man neues Vinyl einfach mal so kaufen kann. Der Import ist zu kostspielig. Grandiose Voraussetzungen ... Dabei sah es in den Jahren 1999 und 2000 doch ganz vielversprechend aus. Gleich zwei Clubs erwachten zum Leben, in denen der geneigte Istanbuler der Housemusik fröhnen konnte. Onur Özer gehörte dazu. Er legte sogar in einem der beiden auf – ganze 4 Stunden vor rund 600 Leuten - im Indigo. Und er holte andere große Namen in die Stadt am Bosporus – Zip, Ricardo, Tobi. Aber Istanbul zeichnet sich nun mal dadurch aus, dass der Techno mal oben und dann wieder ganz unten ist, sagt Özer. Onur wollte das alles nicht so einfach im Keller verschwinden lassen. Seine Kontakte nach Deutschland kamen ihm zu Gute, so dass er 2003 vom Kölner Kompaktstall zum ersten Mal nach Deutschland eingeladen wurde. Davon inspiriert bekam das Jahr 2004 eine besondere Bedeutung für ihn: er holte den Techno zurück nach Istanbul, mit der "Sweet Sense" Partyreihe. 2005 dann der Kontakt zum charmanten Label Freude Am Tanzen – die “Freakdisko“ (FAT 023) wurde released. Ja, die uns heimischen Labels, Clubs und Musikkonsumenten waren dann doch dankbarer, als das elektronisch wenig erzogene Istanbuler Publikum. Das damals noch junge Berliner Label Vakant erschien wenig später auf dem Bildschirm und es folgte schon einen Monat nach der "Freakdisko" die EP "Envy" als Vakants Nummer 5. Inzwischen sind noch zwei EPs (u.a. seine 2007er "Red Cabaret") und das vielfach gepriesene Mixalbum "Momentum" (zusammen mit Mathias Kaden) erschienen. Dazu einige Mixe und eine M_nus Veröffentlichung. Was aber macht Onurs Sound so unverwechselbar? Vielleicht ist es das, was er seinem Minimal-Konstrukt beimischt - die Livemusik? Oder sind es die unendlich vielen Möglichkeiten des Minimals, die er nutzt, um sich auszudrücken? Sind es die Percussions, die fernöstlich anmuten und seine Produktionen fast verspielt klingen lassen? Spielen die Synthie-Töne, die er selbst kreiert eine Rolle? Es ist eine gelungene Mischung aus alldem. Aber: Musik ist nicht zum Analysieren gedacht - sondern zum Tanzen ohne nachzudenken, zum loslassen und träumen. Genau das ist es auch, was Onur Özer möchte. Der junge Mann, der nie einen Übergang verreißt, der die Stimmung einer Nacht aufsaugt, um sie in seinem Set an uns Clubgänger zurückzugeben. Rumstehen und Quatschen ist also nicht, wenn Onur uns heute in der Distillery seine Welt des Minimals näher bringt! http://www.onurozer.net http://www.vakant.net Text: Mandy Engel | ||
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