SA. 12.05.07 POP UP SPECIAL: HI-TEK-SOULup: Hi-Tek-Soul: DERRICK MAY (Transmat, Detroit) DANIEL STEFANIK (Cocoon, Distillery, Leipzig) SEVENSOL (Long Vehicle, Kann) down: Techno, Electro, Pop: HAFEN (Msuhigo, Leipzig) ONKIT (Space Disco, Audiofiction) DANIEL SAILER (Up Home, Distillery, Where the Buffalo Roam) Start: 23:00 | add to Cal Die Distillery hat bekanntlich eine kleine Schwäche für die verdienten Herren aus Motor City, denen wir gewissermaßen die Existenz unserer musikalischen Grundlage überhaupt verdanken. Fast alle waren sie inzwischen da - Derrick May ist heute das erste Mal in Leipzig. Derrick May gilt neben Juan Atkins und Kevin Saunderson als einer der drei Säulenheiligen des Detroit Technos: Gemeinsam besuchten sie die "Belleville High School", wo Atkins seine Mitschüler mit seiner Begeisterung für rein auf der Basis von Drummachines komponierte Musik ansteckte. Den sogenannten "Belleville Three" wird nicht nur diese Vorreiterrolle im Wesen elektronisch erzeugter Tanzmusik, sondern auch jedem einzelnen von ihnen eine konkrete Rolle im Entwicklungsprozess der Bewegung "Techno" zugeschrieben. May wird dabei die des "Innovators" zuteil: Als seine Mutter nach Chicago zog, blieb er bei seinem Schulfreund Atkins in Detroit, um dort seinen Schulabschluss zu machen, besuchte jedoch fortan regelmäßig seine Mutter und dadurch auch die legendären Houseclubs Chicagos. So ergab sich seine Zwitterstellung zwischen den beiden Städten: Von Atkins übernahm er das electroide Grundgerüst mit seinen harschen, maschinellen Grooves (welches später zum Markenzeichen des Detroit Techno werden sollte) und kombinierte es mit der Direktheit und dem Soul des Chicago House. Seine melancholisch gefärbten Strings, gleichzeitig emotional berührend und doch seltsam metallisch-klar, verliehen der Musik einen musikalischen Ausdruck Detroiter Lebensumstände. Tristesse und Verzweiflung, Zukunftslosigkeit und Armut sprechen aus diesen elegischen Synthesizern, aber gleichzeitig schimmert in ihnen stets auch ein wenig Hoffnung, mitunter gar fast so etwas wie Euphorie, in jedem Fall jedoch ein unerschütterlicher Glaube an eine andere, bessere, utopische Welt. Auf Basis dieser Emotionalität hat May gleich zu Beginn seines Schaffens unter den Namen "Rhythim is Rhythim" und "Mayday" ein halbes Dutzend Klassiker für die Ewigkeit geschaffen - und sich selbst damit aus der Sackgasse Detroit herauskatapultiert. Seine Labels "Transmat" und "Fragile" zählten zu den ersten Adressen der neuen Technowelle, plötzlich winkten Auftritte in Europa und der ganzen Welt, dazu gut bezahlte Plattenverträge und Remixanfragen. May nutzte diese Chance nicht nur für sich selbst, sondern auch, um als Botschafter dieses spezifischen, neuen Sounds seiner Stadt aufzutreten, wie er sagt. Doch schon nach einigen Jahren zog er sich komplett vom Veröffentlichungsgeschäft zurück - Geschäftemacherei und Scheinheiligkeit der Szene sollen ihn angewidert haben. Sein Label betrieb er weiter, selbst widmete er sich jedoch fortan ausschließlich Remixen sowie der Arbeit an Soundtracks für Filme und Videospiele. Ende der Neunziger meldete er sich noch einmal zurück - allerdings lediglich mit einer Art Best Of Sammlung. Anfang des neuen Jahrtausends verliefen schließlich auch die Aktivitäten seiner Labels zunehmend im Sande und May beschränkt sich seither auf seinen nach wie vor extrem intensiven Tourplan. Der führt ihn nun endlich auch in unser Haus - schon vor dem ersten Knacks der Boxen ein Abend der ganz besonderen Art. Den würdigen Lokalpart übernimmt einerseits Daniel Stefanik. Aufgewachsen und versunken im Detroitsound, vertrat er jahrelang auch dessen Ideale. Nach seiner Station Dresden ist er nun seit einigen Jahren in Leipzig ansässig und startete hier innnerhalb kürzester Zeit durch. Mit seinen Releases auf Moon Harbour machte er nachdrücklich auf sich aufmerksam und brachte Ende 2006 sein eigenes Label an den Start. Cargo Edition Nr. 3 ist gerade aktuell erscheinen. Und auch mit den zwei vorhergehenden Releases zeigte Daniel, dass es einen Stillstand der Soundexperimente mit ihm nicht geben wird. Auch Sevensol, die eine Hälfte von Manamana wird nicht müde auf der Suche nach dem perfekten Wohlfühlbeat. Wer ihn vielleicht auch mal bei Sonnenlicht zu Gesicht bekommen möchte, sucht am besten im Freezone Records Store. Aber dort geht`s ja letztlich auch um die Vorbereitung der Nächte. Solcher wie heute zum Beispiel. http://www.derrickmay.com http://www.cargoedition.com http://freezonerecords.de http://www.leipzig-popup.de http://www.myspace.com/wearemanamana http://www.myspace.com/sevensol Text: Steffen Bennemann & criticale "It`s discore baby! Mushigo Records präsentieren einen weiteren Act aus ihrer "100% Discore"-Reihe mit Hafen. Fritz Cobain und Bruno Orbit, Gründungsväter besagten Labels und Produzenten von Mirz Brün, The unglaubliche Turboflip, Blutsportdisko, The WellWellWells, u.a. geben sich ein Stelldichein und bestellen uns ein mundiges Oeuffre aus ihrer 4-jährigen Schaffensphase. Wer nicht solange warten kann, bis die Distillery ihre Pforten öffnet, besucht die Jungs an ihrem Stand auf der Pop Up Messe und sichert sich schonmal einen der raren Tonträger oder kauft sich sein Hafen-T-Shirt. We have the sound - you make the party!" http://www.myspace.com/mushigorecords http://www.hellostudios.de http://www.myspace.com/mirzbruenpower Text: Mundpistole | ||
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