SO. 27.05.07 BLACKRED PRESENTS WAVE & GOTIK SPECIALup: Electro, New Wave, Industrial: BLACK REPLICA (Detroit) BETA EVERS (Kommando 6, Augsburg) MANASYT (Kommando 6, Bunker, Bulgaria) ADAM X (Sonic Groove, CLR, New York) MR. ANDERS (Idealfun) down: Ghettotech, Bass, Techno: DJ ASSAULT (Jefferson Ave, Detroit) DMX KREW (Rephlex, Breakin', London) MC FATMO (Sonic Fiction, Hamburg) HEADNOAKS (Blackred, Antizero) EMU (Rohrmusik, Chemnitz) Start: 23:00 | add to Cal Pfingstsonntag ist zum Feiern da. Blackred und die Distillery haben daher weder Kosten noch Mühen gescheut, ein Lineup für euch zu zaubern, das seines Gleichen sucht. Nicht nur in Leipzig, wir nehmen den Mund jetzt mal ausnahmsweise richtig voll, sondern auch in Metropolen wird euch dieses Festival im Festival selten geboten. Die Artists der Nacht kommen aus den USA, Bulgarien, England und logisch auch von hier. Mit allen Electrofacetten wird gespielt, von sexy aufreizend bis zur Hardcoreshow. Wer hier nicht aufschlägt, braucht sich nicht zu wundern, warum er am Dienstag dann schief angeschaut wird. Ausreden werden nicht gelten. Ein paar Worte zu den auftretenden Künstlern wollen wir wie immer auch hier verlieren. Mit Black Replica präsentiert Blackred ein Projekt, dass derzeit zwar noch gar keine Veröffentlichung hat, aber wenn man etwas genauer hinschaut, doch recht interessant ist. Gerald Donald, zurzeit eher bekannt unter dem Namen Heinrich Müller ist in dieses Projekt involviert. Dopplereffekt oder Drexciya sind Projekte der 90er Jahre, die er mitgestaltete. Bilder oder Interviews von ihm wird man fast vergeblich suchen. Das gehört zum, nennen wir es, Konzept. Damit ist Gerald Donald bestimmt nicht einverstanden. Haltung ist wohl der Begriff, der trifft. Mit Black Replicas Präsenz auf myspace.com und youtube gehen sie einen Schritt, mit dem sie selbst nicht recht glücklich sind, aber mit dem sie schauen wollen, ob diese Wege von Musikverbreitung heute sinnvoll sind. Die Revidierung des Versuchs ist da gleich inbegriffen. Wichtig ist ihnen nur: Es geht um Musik und deren direkte Erfahrung. Alles drumherum ist unwichtig, lenkt nur ab. Gehört also nicht dazu. Kann man so sehen. Muss man nicht. Aber zur eigenen Urteilsbildung hilft nur eines. Anhören! http://www.myspace.com/blackreplica Die anderen Acts des Abends sind medial nicht so scheue Wesen. Beta Evers und Manasyt werden den Liveanteil des oberen Floors weiter ausbauen. Die eine ist dem New Wave beeinflussten Electro verpflichtet und der andere einem Electro, der Industrial favorisiert. Beta Evers ist die Selfmadefrau schlechthin. Bereits mit 16 hatte sie ihr kleines, eigenes Platten- und Tapelabel und spielte die verschiedensten Instrumente in einer Band. Das war Ende der 80er Jahre und von daher ist auch ihre musikalische Sozialisation zu erklären. New Wave und experimentelle Elektronik erklärt sie zu ihren dauerhaften Einflüssen. Da ist es klar fast zwangsläufig ein Leichtes, sich mit Beginn der 90er und seiner Technoentwicklungen diesen Sounds vollends zu verschreiben. Partys wollen organisiert werden, Electro ist der Sound der Zeit und über die Jahre entsteht ein Netzwerk von Beteiligten, dass im Label Kommando6 seine gemeinsame Basis manifestiert. Darüber bricht das neue Jahrtausend an. Beta Evers vertieft sich selbst in die Musikproduktion und möchte alles, aber auch wirklich alles selbst erfahren und umsetzen können. Sie hat keine Lust auf Productionbuddies, die ihre Vorstellungen technisch umsetzen. Die Ergebnisse sind unter anderen in Form von zwei EPs auf Kommando6 und einer auf Creme Organization nachzuhören. 2006 stellt sie die Labelarbeit von Kommando6 ein. Sie ist der Meinung, dass das Label mit 20 Releases seine Aufgabe erfüllt hat. Vergangenes einstellen bedeutet nicht Stillstand, sondern Weitermachen unter neuen Koordinaten. Bodyvolt, Betas neues Label, soll Ende des Jahres mit erstem Output glänzen. http://www.betaevers.de http://www.myspace.com/betaevers Manasyt stammt aus Bulgarien, ist mit Bands wie Swans, Voivod oder Godflesh groß geworden, sang später in Hardcore/Metal Bands und ging 1998 in die USA. Hier verfällt er komplett elektronischen Sounds, fängt 2002 an, selbst zu produzieren und releast seit 2003. Kommando6 ist seine erste Station. Schnell kommen andere Labels mit Anfragen und bekommen ihren Stuff. Westeuropa gibt dem Osteuropäer eine Heimat - Touchin'Bass in Großbritannien, Roulette Rekordz und Robodust in Belgien, Karma Ketchup in Frankreich und Bunker in Holland sind die Adressen. Auf den Compilations "World Service 2" von Dave Clarke und "Nobody's Perfect" von Andrea Parker landet er Beiträge. 2005 kehrt der Bulgare nach Europa zurück. Das bedeutet keineswegs sich aufs Altenteil zurückzuziehen. Neue Releases sind in Planung. Mit denen geht es teilweise wieder zurück über den Teich. Kenaob und Terminal Dusk in den USA veröffentlichen Tracks und MNX aus Glasgow wird den Labelreigen des Manasyt ebenfalls erweitern. http://www.manasyt.com http://www.myspace.com/manasyt http://www.terminaldusk.com http://www.bunker-records.com http://www.kommando6.de Der New Yorker Adam X ist auch schon eine Weile auf den Floors der Welt unterwegs. In den 90ern verschrieb er sich vollständig Techno. Mit Haut und Haaren sagt man wohl, inklusive eigener Produktionen, Plattenladen (zusammen mit seinem Bruder Frankie Bones) und Label. Sonic Groove verkauft mittlerweile zwar keine fremden Platten mehr, aber die Labelarbeit gehört immer noch zum Geschäft. Um 2000 herum war Adam X gelangweilt von dem, was sich Techno nannte. Mit der Neuorientierung bezeichnet er seinen heutigen Sound als EBM- und Industrial-inspirierten Dancefloor-Techno-Electro. Sein letztes langes Release "Fate Unknown" erschien auf Psycho Dynamics, dem Label von Eric van Wonterghem, einem Mitglied von Absolute Body Control (nach 23 Jahren wiedervereint auch auf dem Wave Gotik Festival). Seine Energie ist unvergleichlich. Und damit genau die richtige Ergänzung zum Liveprogramm. http://www.djadamx.com http://sonicgroove.com http://www.myspace.com/adamx1 Im Keller steht weniger Liveprogramm an. Dafür dürfen die Platten rotieren. DJ Assault und DMX Krew werden sich eine Schlacht der Tunes liefern, dass die Abfahrt gesichert ist. Assault spielt in seinen Sets alles - von Techno zu Jungle zu HipHop zu House. Wichtig ist dabei immer der Bass! Irgendwann nannte sich das mal Ghettotech oder auch Bootybass. Aber wen interessiert das schon. Wichtig ist, dass die Musik zugänglich ist. Im Pre-Download-Zeitalter releaste man dafür Platten. Assault gründete 1996 zusammen mit Mr. De' das Label Electrofunk Records. "Ass and Titties" war nicht nur sein wohl bekanntester Track, sondern sind auch das vordergründig bestimmende Thema von Assault. Allerdings so dick aufgetragen, dass man kaum annehmen kann, dass er sich darüber nicht selbst kugelig lacht. Im Jahr 2000 trennten sich die Wege von Mr. De' und DJ Assault. Jefferson Avenue ist seitdem das Veröffentlichungstor für den als Craig De Shan Adams geborenen Detrioter. Lange 5 Jahre ist es her, dass er in Leipzig die Scheiben im Halbminutentakt auf den Playern wechselte und die Vorfreude daher groß. Wenn die Transatlantikflüge nicht so verdammt teuer wären, könnte Assault bestimmt mit einem Residency Antrag von Seiten der Distillery rechnen. Eine andere Electrofacette bringt Ed DMX ins Spiel. Seine Wurzeln sind britische und wer DMXs Sets über seine eineinhalb jährige Residency im Club kennt, hat einfach ein Gefühl dafür, wie es sich anfühlt, immer wieder geschickt zu werden. Im Guten, logisch. Das ist feinstes, geballtes Programm und gerade richtig, die Nacht zu zelebrieren. So schwarz ist das also alles nicht, wie`s von Ferne erscheinen mag. Dem Verkleidungswahnsinn sind zum Wave-Gotik-Spektakel ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Macht das Beste draus! http://www.djassault.com http://www.myspace.com/dj_assault http://www.dmxkrew.com http://www.myspace.com/edmx http://www.idealfun.de http://www.blackred.de http://www.myspace.com/myblackred Text: criticale | ||
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